Bald nun ist Weihnachtszeit

Ja, Freitag in drei Monaten.

Und wir wissen, wie schnell der nächste Freitag manchmal kommen kann. Die restlichen drei Monate sind dann eigentlich nichts mehr. Ein Wimpernschlag im großen, kosmischen Kontext.

Auch wenn ich an dieser Stelle natürlich niemandem einen Ohrwurm verpassen möchte.

Niemals würde ich sowas tun.

Na ja, kommt halt immer auf die Tagesstimmung an.

Ich habe jedenfalls schon die ersten Arbeiten für Weihnachten angefangen. Doppelt sogar, weil ich im ersten Versuch etwas zu großzügig mit dem Epoxidzeug gearbeitet habe, so dass das Endprodukt jetzt etwas milchig ist. Aber ich habe es nochmal angefangen, und jetzt stinkt es hier erstmal recht durchdringend nach Kleber und so.

Ich brauche einen Ausgleich zum Tag. Und wenn es bedeutet, dass ich meinen komplett mit türkiser Glitzerfarbe eingesprühten Rock bis zum Erbrechen bügle, nur um ihn dann nochmal in die Waschmaschine zu stecken und zu hoffen, dass die Farbe nicht gleich ganz wieder abgeht. Auch eine drei Etagen beinhaltende Keksdose musste ich kaufen. Weil meine Mutter sich doch eine große Portion Kekse von mir wünscht, weil sie nicht mehr selber backen will.

Gegen meinen Arbeitstag ist das alles Pillepalle. Ausgleich halt. Wahrhaft!

Da quatscht mich doch heute meine liebe Leitung auf der Treppe an, ob ich einen entspannten Tag habe. Als ich daraufhin wortlos mit den Achseln zuckte, rutschte mir direkt mein Kopf, den ich gerade fröhlich unter dem Arm trug, weg. Mein Mund formte ein genervtes O, als er auf der Treppenkante aufschlug.

Ich vertrete immer noch irgendwie Anne.

Neben meiner Arbeit.

Die ersten zehntausend Schritte hatte ich kurz nach fünfzehn Uhr auf der Uhr, was früh ist und mir nur passiert, wenn ich den ganzen Tag hoch und runter renne, und dann fragt die Frau so eine Scheiße.

Als ich ging, wollte meine liebe Leitung dann noch wissen, ob Ruslana sich heute nochmal krankgemeldet hat.

Sie saß genau neben der Personalerin.

Die ja der Meinung ist, dass uns Verwaltungskolleginnen die ganzen Krankmeldungen nichts angehen.

Weil zu viel Wissen nur belastet, oder was? Aber das Thema hatte ich schon, jetzt will sie eine bewegte Pause einführen, und da bin ich dann wieder dabei. Weil ich mich beim Arbeiten ja nicht ausreichend bewege. Im Moment schon, und wenn es vor lauter Verzweiflung ist, weil Kollegen dringend noch in dieser Woche schwarze Lautsprecher brauchen, die aber nur in Camouflage lieferbar sind, und ich nicht weiß, ob ich die bestellen sollte oder nicht. Ich habe sie dann bestellt, weil es nichts anderes gab und weil das die einzigen waren, die in dieser Woche ankommen. Mir doch egal! Und wehe, da meckert einer! Ich habe mich bemüht, und jetzt habe ich Feierabend.

Da bemühe ich mich prioritär um meine Waschmaschine. Und den Abwasch. Außerdem wollte ich noch die Haare schön machen. Oder ich trage morgen einfach einen Knoten am Kopf. Ich will ja schließlich nach Feierabend wieder im großen Stil kleben, da ist das gar nicht so gut, wenn die Haare schön fluffig um den Kopf herum wallen.

Stört ja.

Wobei ich schon zugeben muss, dass ich mich generell sehr schnell gestört fühle.

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